Elfstaedtertour Friesland- ein Gesichte von harte Maenner und Frauen

Wenn du die friesische Bevölkerung im Norden Hollands fragst: „Was ist das grösste Sportspektakel in der Welt?“, dann werden dir etwa 90% dieser Menschen sagen: „Die Elfstedentocht! (die Elfstädtertour)“. Für diejenigen Leser, die nun eine Augenbraue hochziehen und denken „Elfstedentocht? Niemals von gehört“, erkläre ich das grosse Sportspektakel.

Ich nehme dich mit auf eine kleine kulturelle Reise in ein anderes Land. Da die Provinz Friesland, die nördlichste Provinz in Holland, enorm viele Wasserwege und Seen hat, war es für die Bauern in früheren Zeiten am einfachsten im Winter mit Schlittschuhen von Bauernhof zu Bauernhof über die zugefrorenen Seen und Kanäle zu fahren.

So kam man im Jahr 1909 auf den Gedanken die erste „Elfstedentocht“ durchzuführen, ein Wettkampf entlang elf friesischer Städte über eine Strecke von 200 Kilometer. Damals waren gerade mal 23 „Wahnsinnige“ am Start. Im Vergleich dazu waren es bei der letzten Durchführung fast 17.000 Teilnehmer und Teilnehmerinnen.

1.5 Millionen Menschen entlang der Strecke von 200 Kilometern. Fasnacht-Stimmung in jedem Dorf und jeder Stadt, Menschen, die ihre Helden anfeuern bloss nicht aufzugeben. Viele Teilnehmer auf dem Weg mit dem Motto „Lieber ein Bein verlieren als aufzugeben“. 200 Kilometer auf Schlittschuhen, nichts für Weicheier.

Da sind starke Männer und Frauen am Start. Es windet, Leute stolpern, fluchen, ein wahre Feldschlag. Es ist sehr kalt, man steht dick eingepackt am Start mit Zeitungen vor der Brust gegen Wind und Kälte, man hat etwa 20 Unterhosen angezogen, sodass man sicher ist, dass man überhaupt noch Kinder bekommen kann nach der Tour…

Warum machen die Leute diese Tour? Warum leiden sie bis auf die Knochen?

Die Antwort ist einfach, es geht beim „Elfstedentocht“ nicht nur darum, dass du sagen kannst „Ich habe diese Tour zu Ende gefahren“. Es geht um mehr! Das Beenden dieser riesigen Leistung wird auch Generationen später noch in der Familie erwähnt: „Grossvater/Grossmammi hat mal die „Elfstedentocht“ gefahren UND beendet“! Es geht um Stolz, Tradition, Ehre und ewigen Respekt.

Schweizer Kinder werden, sobald diese zwei Schritte machen können, Skier unter die Füsse geschnallt. So ist dies bei holländischen Kindern und Schlittschuhen. Man lernt Schlittschuhfahren hinter einem Stuhl, hält krampfhaft den Stuhl fest, so dass man noch etwas Halt hat auf dem glatten Eis hat. Hinter dem Stuhl von Papa und Mama fantasieren bereits 5-jährige an der grössten Schlitzschuhtour der Welt teilzunehmen.

Im holländischen Fernsehen wurde beispielsweise in einer Livesendung Jorrit Bergsma, friesischer und Weltklasse Eisschnellläufer, vom Moderator gefragt: “Jorrit, was machst du nun wenn die Olympischen Winterspiele gleichzeitig mit der „Elfstedentocht“ stattfinden würden? Für was würdest du dich dann entscheiden?“ Jorrit war etwas überrascht von dieser dummen Frage und antworte: „Ich merke, Sie sind kein Friese. Die Olympischen Spiele sind etwas ganz besonderes, aber ich würde mir niemals verzeihen, wenn die „Elfstedentocht“ stattfinden würde und ich nicht dabei wäre.“

"Ich würde mir niemals verzeihen, wenn die „Elfstedentocht“ stattfinden würde und ich nicht dabei wäre.“

Bisher hat es seit dem ersten Lauf nur 15 Ausführungen gegeben. Dabei sein ist also alles. Wenn angekündigt wird, dass es „losgeht“ legen weltweit alle Friesen ihre Arbeit nieder und steigen in das nächste Flugzeug. Wie ein Reiher, der zurück in sein Nest fliegt, zurück wo alles angefangen hat, damals hinter Papas und Mamas Stuhl.

Pieter Keulen

Autor: Pieter Keulen


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Kategorie: Videos
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