Osteoporose – Teil 1 Krafttraining bei Osteoporose Patienten

Die therapeutische Behandlung und alltags Tipps und Vorschläge von Patienten mit Osteoporose bestand vor 20 - 30 Jahren daraus, dass man mit körperlichen Anstrengungen sehr Vorsicht sein sollte, Rücken gerade halten, nicht mehr als 5 Kg heben und viel ruhen... Ich sage, Unsinn!

Osteoporose - Verlust von Knochendichte

Bei der Osteoporose nimmt in Laufe der Zeit die Knochendichte ab, welches schlussendlich zu einer porösen Knochenstruktur führt. Da die Knochen brüchiger werden steigt auch die Change auf Knochenfrakturen, insbesondere Rückenwirbel, Handgelenke und Oberschenkelhals (Femurkopf) sind oft betroffen.

In der Schweiz leiden rund 600'000 Menschen an Osteoporose und jede dritte Frau sowie jeder siebten Mann ab fünfzig muss heute damit rechnen, einen Osteoporose-bedingten Knochenbruch zu erleiden gemäss der Schweizer Rheumaliga


Aufgrund der steigenden Lebenserwartung wird die Anzahl Osteoporose Fälle in den nächsten Jahren exponentiell ansteigen
Osteoporose


Aufgrund der steigenden Lebenserwartung wird die Anzahl Osteoporose Fälle in den nächsten Jahren exponentiell ansteigen. So geht man von einer Verdopplung der Schenkelhalsfrakturen in den nächsten 50 Jahren aus. Dabei werden also auch die Kosten explosiv steigen. Die momentanen Kosten bei Sturzverletzungen betragen heutzutage 1.4 Milliarden pro Jahr!

Ziel Osteoporose Training:

  1. Behalt der momentanen Knochenmasse
  2. Verbesserung/Verdichtung der Knochenmasse (peak bone mass)
  3. Reduzierung der Sturzgefahr
  4. Förderung der allgemeinen Beweglichkeit
  5. Verbesserung der Alltagsmotorik
  6. Schmerzreduzierung

Osteoporose - Früherkennung

Bei Ihrem Hausarzt haben Sie die Möglichkeit mittels eines Risikofragebogens abzuklären, ob Sie ein erhöhtes Risiko haben und ob Sie Osteoporose gefährdet sind.

Sind Sie sehr schlank, haben Sie Essstörungen (oder Essstörungen gehabt), sind Ihre Eltern auch von Osteoporose betroffen oder Rauchen Sie, dann lohnt es sich eine Abklärung zu machen.

Risikofaktoren für die Entstehung einer Osteoporose

  • Bewegungsarmut von Jung bis ins spätere Alter
  • Rauchen
  • Veranlagung der Eltern
  • (an-) dauernde Einnahme von Kortison
  • Magersucht oder extrem niedriges Körpergewicht in den Jugendjahren
  • Frühe Menopause
  • Östrogenmangel
  • Kalzium und Vitamin D-Mangel

Kinder und Bewegung

Die Basis der Knochenstärke wird bereits in der Jugend gelegt. In diversen Publikationen, habe ich bereits darauf hingewiesen wie entscheidend Bewegung in den Jugendjahren ist und welche Rolle die Eltern in diesem Prozess spielen. Die Vorbildfunktion der Eltern hat eine grosse Bedeutung. Insgesamt kann angenommen werden, dass aktivere Kinder mit einer um 5 bis 10% höheren peak bone mass (maximal aufgebaute Knochenmasse) aus der Jugend hervorgehen und somit die „Kritische Frakturschwelle“ erst ca.10 Jahre später als inaktive Kinder erreichen!

Knorpel Knochen Entwiclung


Auch nach Abschluss des Längenwachstums kommt es noch zu einem weiteren Knochenanbau, sodass zwischen dem 30. - 35. Lebensjahr die maximale Knochenmasse erreicht wird. Etwa ab dem 35. Lebensjahr überwiegen die Abbauvorgänge und die Knochenmasse nimmt von Natur aus wieder langsam um ca. 1% ab.

Ihre Knochen

Ihr Skelett ist ein wahres Wunderwerk der Natur. Wussten Sie, dass jährlich 10% Ihres Skeletts umgebaut wird? Dies bedeutet also, dass Sie nach 10 Jahren ein total neues Skelett haben!

Wenn Sie Ihr Skelett (Knochen) unter einem Mikroskop platzieren würden, werden Sie etwas Unglaubliches sehen. Ihr Skelett besteht aus diversen „Brücken Bogen“ (siehe Bild)

Knochenaufbau

Gesunde Personen werden ein 3- Dimensionales Netzwerk von dichten „Brücken Bogen“ aufweisen. Diese Brücken sind enorm widerstandsfähig gegen Zug- und Druck Belastungen.

Bei Personen mit Osteoporose hingegen hat sich dieses Netzwerk bedeutend abgebaut, weisst zum Teil Lücken auf und ist bedeutend weniger belastbar. So kann es dann auch sein, dass es bei einem Sturz dieser Person zu einer Spontanfraktur kommt.

Am deutlichsten sieht man den Verlust von „Brücken Bogen“ bei Immobilisationen, z.B. Gipsbein oder horizontale Bettruhe. Zahlreiche Studien belegen, dass Immobilisation nicht nur zu einer Muskelatrophie, sondern auch zu einer erheblichen Abnahme des Knochenkalksalzgehaltes führt. In der Immobilisation kann es zu einem Verlust der Knochenmasse von 4 bis 5% pro Monat führen, im Vergleich zur normalen Altersatrophie von 1 bis 2% pro Jahr!

Lese auch: Osteoporose – Teil 2 Krafttraining bei Osteoporose Patienten

Lese auch: Osteoporose - Teil 3 Krafttraining bei Osteoporose Patienten

Osteoporose



Pieter Keulen

Autor: Pieter Keulen


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Kategorie: Medizin
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