MRI - CT Scan und Co - Sinn oder Unsinn?

Sind genauere diagnostische Mittel wie MRI und/oder CT-Scan, um Krankheiten oder Verletzungen festzustellen, sinnvoll oder ist es sinnlos und wollen lediglich die Kliniken oder Spezialisten ihr Portemonnaie füllen? Gehen wir der Frage einmal nach.

MRI - CT Scan und Co - Sinn oder Unsinn?

In einem grossen Artikel der neuenLuzerner Zeitung vom 14. Juni 2015stand ein Interview mit Dr.med. Josef Brandenberg (Orthopädischer Chirurg, Luzern) betreffend Sinn oder Unsinn von speziellen diagnostischen Abklärungen wie MRI, CT-Scan und Kontrastmitteluntersuchungen.

Im Artikel beschreibt er, dass seiner Meinung nach viele Untersuchungen durchgeführt werden, welche nicht umbedingt nötig sind. Er meint sogar, dass 80% dieser Untersuchungen unnötig sind. Ich persönlich finde seine Begründung sehr klar und gut formuliert und kann dies aus Sicht der orthopädischen Rehabilitation unterschreiben.

Wie auch Dr. Brandenberg feststellt, möchten Patienten genaue Abklärungen haben und immer das Neueste vom Neuesten ausprobieren. Wenn wir einen Patienten mit Rückenproblemen in der Physiotherapie haben, möchte der Patient in 90% der Fälle eine genaue Abklärung haben, was nun das Problem ist. Das grösste Problem aber ist, dass man mittels MRI, CT-Scan und Co.IMMER etwas findet.

Diese Untersuchungen zeigen jede kleine anatomische Abweichung, die Frage ist aber ob dies nun wirklich die Ursache des Problems ist?

Aufgrund von Pathologien (Krankheitserscheinungen) denkt der Patient sofort " Um Himmels Willen, ich habe einen Bandscheiben-Vorfall" mit allen psychologischen Nachteilen die darauf folgen, weil dann hat man wirklich etwas und fängt an sich Sorgen zu machen.

In einer Studie von Prof. Peter O'Sullivan kam hervor, dass bei schmerzfreien Patienten im MRI Untersuch 91% der untersuchten Abnutzungserscheinungen aufzeigten, 56% hatten Bandscheiben Änderungen, 32% hatten eine Bandscheiben Protrusion (Vorwölbung der Bandscheibe) und 38% der Untersuchten hatten Risse in den Bandscheiben- Lammellen wo durch eine Diskus hernie entstehen kann. Ausserdem traf er Teilnehmer der Studie an, welche gar keine Schmerzen haben.

Mensch Skelett

Ich stelle auch fest, dass viele Mediziner zu viel Vertrauen in MRI und CT-Scans haben, man könnte es fast "Papierdiagnostik" nennen. Eigentlich könnte man durch gute Anamnese und Untersuchung bereits sehr viel diagnostizieren, ohne dass dabei eines spezial untersuchung notwendig wäre. Leider haben viele Mediziner und Therapeuten dies verlernt, der Grund; sie haben keine Zeit mehr, um Patienten noch richtig zu untersuchen.

Lese auch: Bandscheibe Verletzung - Rückenoperation, ja oder nein?

Die Zeit braucht man um sich einen Eindruck zu verschaffen, ob es überhaupt ein körperliches Problem ist. Sehr oft erlebe ich, dass Patienten mit Beschwerden in die Physiotherapie kommen, die gar keine körperliche, sondern psychische Probleme haben. Aus welchem Grund auch immer und dies äussert sich dann als köperliches Problem. Manchmal ist der Unterschied zwischen Physiotherapie und Psychotherapie kleiner als man denkt.

Füllen Kliniken ihr Portemonnaie mit unnötigen Untersuchungen?

Es ist zu simpel zu sagen, dass viele Untersuchungen durchgeführt werden um ihre eigene Kassen zu füllen. Es ist das Angebot, welchen unseren Patienten geboten wird. Es ist der Druck, welcher der Arzt verspürt, wenn er mit seiner Diagnose möglicherweise falsch liegt und es ist die Mündigkeit des Patienten, der darauf besteht diesen Untersuch durchzuführen und, und, und......

Weisst du, in den meisten Fällen ist es für den Rehatrainer (Sportphysiotherapeut) nicht immer wichtig was nun genau das Problem ist. Egal ob Bandscheibe, Arthrose, Wirbelgleiten, Skoliose oder Kyphose da sich die Behandlung nicht gross unterscheidet.

Unser Ziel sollte sein: "Ein Aufbautraining durchzuführen, um unsere Patienten wieder fit zu machen und seine Schmerzen und/oder Beschwerden zu reduzieren".

Brauche ich dazu ein MRI? Ich würde sagen in 80% der Fälle nicht! Weil wie bereits erwähnt, die Behandlung sich eigentlich nicht gross unterscheidet oder man mittels fundiertem Untersuch bereits viel ausfindig machen kann.

Wann mancht es dann Sinn?

Sinn macht es sicher, wenn der Spezialist zweifelt, ob ein operativer Eingriff notwendig ist oder nicht. Hier kann ein detaillierter Untersuch Auskunft geben.

Gesundheitskosten sparen

Wenn man bedenkt, dass ein MRI mit Kontrastmittel über den Daumen gerechnet schnell CHF 700.- kostet und neun Mal Physiotherapie lediglich CHF 405.-, stelle ich fest das es nach diesen neun Physiobehandlungen unseren Patienten oft bereits besser geht ohne einen MRI- Untersuch.

Zeigt sich nach diesen neun Physiobehandlungen noch immer keine Verbesserung sein kann man trotzdem noch genauere Untersuchungen vornehmen.

Ich garantiere dir, dass man dadurch einige Kosten einsparen kann.


Gesundheitskosten

Pieter Keulen

Autor: Pieter Keulen


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Kategorie: Medizin
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