„Ja, wissen Sie Herr Keulen, ich bin halt im knackigen Alter!“ Darauf antwortete ich zurück, dass die Arthrose völlig normal ist bei Senioren und sicher bei Personen in ihrem Alter… „Nein, nein das mein ich nicht Herr Keulen, Sie haben mich falsch verstanden!“ „Ich bin in bestem Alter! Knackig,verstehen Sie?!“ .... Hier einige weitere tolle Sprüche meiner Patienten.

Machen wir es noch einmal!
Wenn Kunden in das Training kommen, versucht man einen ersten Eindruck zu bekommen über die momentane Kondition der Kunden. So auch bei Stefan. Stefan erzählte mir, dass er früher viel Sport gemacht habe, aber wegen Familienumstände (frischer Familienvater) nicht mehr viel Zeit hatte zu trainieren. Aber jetzt!
Im Training merkte ich schnell, dass er doch nicht so fit war, wie er mir anfangs im Gespräch angab (ist übrigens ein häufiges Vorkommen, insbesondere bei Männern), so passte ich mein Training etwas an.Zwei Tage später kam er wieder und er lief als ob er zwei Holzbretter in der Hose hätte….
„Ich habe einen gigantischen Muskelkater!“, erklärte er mir mit leuchtenden Augen! „Machen wir es noch einmal!!!“
Ich bin total nicht motiviert!
Als eine Dame im mittleren Alter zu mir ins Zentrum hereinlief, schaute sie mich an und sagte; „Ich bin total nicht motiviert“! Dies war die dritte physiotherapeutische Stunde. Ihre Diagnose: Bandscheiben Vorfall L4/L5 (unterer Rücken) mit Ausstrahlung ins linke Bein.
Ich kann mir vorstellen, dass gesundheitliche Beschwerden für jeden äusserst unangenehm sind. Bei dieser Dame sind Anlaufschwierigkeiten, die Ausstrahlungen ins Bein, grosse Behinderungen im Alltag und praktisch andauernde Schmerzen etwas was äusserst unangenehm und mühsam sind.
Jedoch erstaunte ich doch etwas nach ihrer lauten Aussage. Ich weiss nicht wie es dir geht, aber wenn ich Ihre Probleme hätte, wäre ich äusserst motiviert schnell wieder meine Probleme los zu werden! Rumlaufen mit grossen Schmerzen wäre für mich ein No-Go und persönlich würde ich alles daran tun dies zu bessern,
Du nicht?
Knackiges Alter
Die Begegnungen mit Senioren finde ich immer toll! Manches läuft einfach anders als man erwartet, immer gut für eine Überraschung!
So auch bei einer 81-Jährigen, äusserst rassigen Dame! Mit 81 hatte sie immer noch ein Funkeln in den Augen und ein spontanes Lachen im Gesicht. Sie hatte, gemäss Verordnung von Arzt, starke Hüftarthrose. „Ja, wissen Sie Herr Keulen, ich bin halt im knackigen Alter!“
Darauf antwortete ich zurück, dass die Arthrose völlig normal ist bei Senioren und sicher bei Personen in ihrem Alter… „Nein, nein das mein ich nicht Herr Keulen, Sie haben mich falsch verstanden!“ „Ich bin in bestem Alter! Knackig, verstehen Sie?!“ Dabei leuchteten ihre Augen noch etwas mehr!

Ich habe ein Lumbo Vertebrales Syndrom…
Für viele Patienten kann es sein, dass die medizinischen Begriffe verwirrend sein können. Was für einen Arzt oder Physiotherapeut Alltag und verständlich ist, kann es sein das es für den Patient gar nicht so klar ist. So auch für eine 46- Jährige Patientin, die bei uns die ersten Male die Physiotherapie besuchte.
Als Physiotherapeut bekommt man, zum Teil unbewusst, bereits einen ersten Eindruck von dem Patienten, nur basierend auf seiner Körperhaltung und Körperspannung. Die Körperspannung dieser Patientin zeigte mir, dass es ihr ganz mies ging… Als ich sie dann mitnahm in den Therapieraum für die erste Abklärung, folgte sie mir mit gesenkten Schultern und Kopf.

Sie nahm auf dem Stuhl Platz im Behandlungszimmer. Sie hob den Kopf, schaute mich mit entsetzten Augen an, und sagte: „Ich habe ein Lumbo-vertebral-Syndrom!“ Die Hilflosigkeit und Erschütterung waren deutlich merkbar. „Aha“, sagte ich. „Hat ihr Arzt Ihnen erklärt was dies bedeutet?“, fragte ich. Ihr Kopf senkte sich wieder zu der Brust und sie schüttelte ihren Kopf. Sie erwähnte mir, dass sie wegen den Rückenschmerzen zu ihrem Arzt ging. Dieser hatte daraufhin einen Untersuch und Röntgenbilder gemacht.
Der Arzt gab seiner Patientin zwei verschiedene Medikamente mit und die Verordnung für die Physiotherapie. Da er wahrscheinlich unter Zeitdruck stand, hat er sich nicht die Zeit genommen, die Patientin aufzuklären was genau nun das Problem war. Ich spürte ihre Bedrücktheit und hielt es für notwendig diese Dame aufzuklären.
„Ist es Ihnen recht, wenn ich Ihnen die Diagnose vom Arzt erkläre, so dass wir wissen womit wir es zu tun haben?“, fragte ich meine Patientin. Sie nickte mit ihrem Kopf. „Also sagte ich, „Lumbo bedeutet, dass Sie Schmerzen unten im Rücken haben“... „Vertebrales bedeutet, dass die Schmerzen seitlich von der Wirbelsäule lokalisiert sind“. „Und Syndrom bedeutet, dass der Arzt nicht genau weiss was die Ursache ist“
Meine Patientin sah mich mit grossen Augen und offenem Mund an. Ich konnte fast meinen, dass ich sie von einem Art Todesurteil gerettet habe…. Wahrscheinlich ist sie davon ausgegangen, dass ein „Lumbo- vertebrales-Syndrom“ etwas ganz Böses sein könnte.
Als sie dann ein paar Fragen stellte und ich sie immer mehr beruhigen konnte, änderte sich auch sofort ihre Körperhaltung und die Hoffnung auf Besserung war sofort bemerkbar. Nach diesem aufklärenden Gespräch, einer lockeren Massage und ein paar gute Tipps für den Alltag, ging sie mit gehobenem Kopf und guter Hoffnung nach Hause…

Wenn du so weiter machst….
Anscheinend denken viele Patienten, dass sich Physiotherapeuten nur mit Massagen beschäftigen. Die Tatsache ist, dass es in der Physiotherapie viele verschiedene Richtungen gibt, um Patienten zu unterstützen wieder gesund zu werden.
Unser Spezialgebiet ist das Rehabilitations-Training, also die aktivere Form Leute wieder fitter zu machen. Das dies nicht allen Patienten klar war, zeigte sich als ein 42-Jähriger Patient bei uns hereinkam. Nach unserem ersten Gespräch, wir nennen dies Anamnese, bat ich den Patienten seine Kleider frei zu machen. Während der Patient sich dann die Kleider auszieht, gehe ich immer kurz aus dem Behandlungszimmer, da es für viele Menschen unangenehm sein kann, wenn der Physiotherapeut(in) beim Ausziehen anwesend ist.
Als ich dann wieder zurückkam, lag der Patient bereits auf seinem Bauch auf der Therapieliege und sah mich an mit der Hoffnung jetzt eine entspannende Massage zu erhalten. Mit Augen, so hoffnungsvoll wie ein junger Hund, der das erste Mal im Wald spazieren darf, habe ich dann seinen Rücken massiert. Nach der Behandlung erwähnte ich aber, dass er doch das nächste Mal seine Trainingskleider mitnehmen sollte. Ich erklärte ihm, dass wir seinen Rücken stärken sollten und ihm ein Programm für zuhause erstellen werden.
Sofort war in seinem Gesicht die Enttäuschung zu sehen. Doch, das nächste Mal kam er tatsächlich mit seinen Sportkleider. Er erzählte mir, dass das letzte Mal als er seine Turnschuhe getragen hatte, bestimmt 15 Jahre zurück lagen. So gingen wir dann an die Arbeit.
Schnell stellte sich bereits heraus, dass seine Kondition nicht mehr die Gleiche war, wie die vor 15 Jahren. Nach 30 Minuten (leichte) Kräftigungsübungen und ein paar Dehnungsübungen sah er mich an; Diesmal nicht mit den hoffungsvollen Augen eines jungen Hundes, aber eher mit Augen eines „angepissten“ Pitbulls.
Er sagte mir gerade ins Gesicht: „Wenn du so weiter machst, stehst du bald oben auf der Liste von meinen unbeliebtesten Personen“
Ob er dies wirklich so gemeint hat oder dies einfach eine sarkastische Bemerkung war, weiss ich immer noch nicht…
„Herr Keulen, ich bin schon 82 Jahre alt, Fitnesstraining bringt
doch gar nichts mehr?! Wenn Sie aus mir wieder ein knackige 60- Jährige
Gazelle machen können, komm ich täglich bei Ihnen vorbei!" Lese auch: 8 weitere lustige Sprüche
