Stell dir vor du bist verletzt. Wie findet man nun die richtige Physiotherapie? In diesem Beitrag gebe ich dir 10 Tipps, wie du eine passende Physiotherapie oder Rehabilitation findest und was du beachten solltest, um wieder schnell fit zu werden!
Wenn man ein irgendein Problem hat, versucht man sich zu erkundigen wie man sein Problem am besten beheben kann. Ich kann zum Beispiel Google oder meine Kollegen nach ihren Erfahrungen fragen und so weiter…. So ist dies mit körperlichen Beschwerden genau das Gleiche! Wie finde ich nun den passenden Physiotherapeuten, um meine Verletzung oder meine Gesundheit wieder auf Vordermann zu bringen.
1. Spezialisierung Physiotherapeut/Physiotherapeutin
Suche einen Physiotherapeuten, der sich auskennt oder spezialisiert ist auf deine Beschwerden. Nicht jeder Physiotherapeut ist gleich stark mit gesundheitlichen Problemen. Der eine kann bedeutend besser sein in der Knie-Rehabilitation als der andere. Das gleiche gilt für Herz, Lungen, Reha bei Krebspatienten und andere Beschwerden.
2. Infrastruktur Physiotherapie
Ein wesentlicher Punkt. Hat die Physiotherapiepraxis die nötige Infrastruktur, um dir die passende Rehabilitation anzubieten? Wenn du deine Knie verletzt hast, macht es sicher Sinn, dass die notwendigen Trainingsmöglichkeiten vorhanden sind. Das Gleiche gilt eigentlich für alle orthopädischen Beschwerden. Wenn du jedoch eine Physiotherapie suchst, die sich auf Massage spezialisiert hat, sehen die Anforderungen wieder anders aus.
3. Gute Beziehung zwischen Physio und dir
Für mich wahrscheinlich der wichtigste Punkt von allen. Für einen guten Behandelerfolg sollten sich Patient und Therapeut gut verstehen. Der Physiotherapeut sollte dich auch in schlechteren Zeiten gut motivieren können. Wenn das Verhältnis zwischen Physio und Patient nicht funktioniert, wird der Behandlungserfolg mit relativer Sicherheit auch nicht gut ausfallen
4. Sei nicht zu ängstig oder zu übermutig
Respekt zu haben vor einer Verletzung ist prima. Angst ist jedoch ein schlechter Ratgeber. Es ist wichtig eine gute Balance zu finden zwischen was darfst du in einer bestimmten Reha-Phase machen und was solltest du vorerst noch lassen. Dazu braucht es die passende Betreuung von Arzt und Physio. Wenn Patienten also „ahnungslos“ zu viel oder zu wenig machen, kann dies negative Folgen für den Reha-Verlauf haben.
5. Hör auf deinen Körper
Für 99.9% der Patienten geht es nicht darum so schnell wie möglich an den nächsten Olympischen Spielen teil zu nehmen. Dein Körper „spricht mit dir“ und gibt dir sehr gut an, wenn du so weit bist, oder halt noch nicht so weit bist. Schwellung, Schmerzen, ein Hinken und so weiter sind einfache Zeichen, dass du dich noch etwas gedulden solltest…
6. Erst dann wieder im Sport einsteigen, wenn du dir das wieder zutraust.
Erzählt deinem Physiotherapeuten oder Arzt, dass du wieder an Wettkämpfen teilnehmen kannst aber du mental selbst noch nicht so weit bist. Nimm dir Zeit. Du bestimmst den Moment, wann du wieder einsteigen solltest. Sehe auch: Sportverletzungen – Return to Sports - 5 wichtige Kriterien
7. Vorsicht mit Tipps von Freunden und Kollegen
Freunde und Kollegen sind für dich da, um dich zu unterstützen. Das machen sie dann auch gerne, wenn du Beschwerden oder ein Problem hast. Praktisch jeder hat einen Tipp. Der eine kennt ein „Wunderheiler“ vom Land, der andere kennt einen „Guru“ von anderer Seite vom Land. Und du verlierst völlig die Übersicht. Wenn du in deinen Arzt oder Physiotherapeut Vertrauen hast, bleib dabei. Sie kennen sich aus. Erst wenn es richtig stagniert und du spürst, dass der Arzt oder Physiotherapeut nicht mehr weiterkommen, dann solltest du eine andere Adresse suchen. Aber sei geduldig.
Persönlich halte ich nichts von „Zirkusübungen“ und/oder einen „Übungsdurchfall“ von „lustigen Übungen“. „Come to the point“ und trainiere das, was es nötig ist!
8. Akzeptiere Schmerzen als dein „Freund“
Schmerzen sind etwas Unangenehmes. Es ist aber ein wunderbarer Mechanismus, mit dem dir deinen Körper sagen kann, dass etwas nicht stimmt. Wir empfehlen Patienten gerne, dass sie auch mal mit Schmerzen trainieren dürfen. Auf einer Schmerzskala von 0 bis 10, ist es erlaubt mal mit einer Skala 3 oder sogar 4 zu trainieren. Sehr oft wirst du merken, dass es im Verlauf besser geht.
9. Reha Training sollte funktionell sein
Die Reha sollte zielbewusst sein und sich an der Arbeit, die du im täglichen Leben machst, orientieren. Oder es sollte auf deine Sportart abgestimmt sein. Persönlich halte ich nichts von „Zirkusübungen“ und/oder einen „Übungsdurchfall“ von „lustigen Übungen“. „Come to the point“ und trainiere das, was es nötig ist!
10. Google
Die Physiotherapie Praxis nah an deinem Wohnsitz muss nicht unbedingt die beste sein. Wenn du im Google nachschaust, welche Physiotherapie Praxis bei dir am nächsten ist, heisst dies nicht unbedingt, dass dies die beste Physio für dich ist. Ich habe bereits im Punkt 1 und 2 erwähnt, dass diese beide Punkten wichtige Kriterien sind.
So jetzt hast du ein paar wichtige Kriterien von mir erhalten. Ich hoffe, du kannst etwas damit anfangen und wünsche dir gute Besserung!
