Ist Krafttraining bei Kindern schädlich?

Krafttraining ist schädlich für Kinder, da es das Wachstum negativ beeinflussen soll, es könnte Haltungsschaden geben oder im Alter Rückenleiden hervorrufen, oder noch besser „es bremst das Wachstum“. Ich sage; „Unsinn“!! Krafttraining ist überhaupt nicht schädlich bei Kinder! Entscheidend ist die Intensität mit dem du dein Training gestaltest.

Kinder brauchen Bewegung

Kinder bewegen sich gerne, das ist ihre Natur und in dieser Natur klettern sie, springen über Bäche und versuchen ihr Limit auf eine spielerische Weise zu entdecken und die Kräfte zu messen.

Dies sollte allerdings nicht so stattfinden, wie ich es vor einigen Wochen auf einem Fußballplatz gesehen habe, wo 7- 8-jährige Kinder über 20 Meter Froschhüpfen mussten, und das nicht 1 mal 20 Meter, nein 6 mal 20 Meter! Man sollte diesen Trainer sofort entlassen beim Verein!

Wie du also siehst sollte der Trainer Ahnung haben vom Training, insbesondere bei den Jugendlichen und der Trainer sollte verstehen, dass Jugendliche (noch) keine Hochleistungssportler sind!

Lese auch: Warum scheitern Jugendliche Leistungssportler?

Je jünger die Kinder sind, desto spielerischer sollte man die Trainingseinheiten gestalten. Dabei merkt man es den Kindern sehr schnell an, ob das Training Spass macht. Dafür braucht es keinen Trainer, der die Kinder anschreit: „noch einmal 20 Meter“!

Mittels körpereigenen Trainingsformen und einfachem Material kann man schönes und altergerechtes Training gestalten. Der Schwerpunkt sollte auf dem Spass und der technischen Durchführung der Kraftelemente liegen.

Kinder und Sport

Vorteile Krafttraining bei Kinder

  • Optimale muskuläre Entwicklung
  • Stabilere Haltungs- und Statikmuskulatur
  • Reduzierung Körperfett
  • Steigerung der allgemeinen Fitness
  • Steigerung des Selbstvertrauens


Insbesondere der letzte Punkt ist noch ein wichtiger Faktor für die Entwicklung des Kindes. Ein Kind, welches muskuläre Defizite hat und die allgemeine Fitness reduziert ist, wird selber weniger sportliche Herausforderungen ausprobieren, da das Kind Angst hat sich selber zu verletzen.

Immer mehr sieht man, dass Fitnesszentren Fitnessgeräte kaufen, um somit Kinder- und Jugendliche ins Fitnesszentrum zu locken. Was ich davon halte? Schwachsinn, den Kindern macht es gar keinen Spass an diesen Geräte zu trainieren, sie stehen lieber auf einem Trampolin, klettern einen Baum hoch oder machen Spielformen mit anderen Kindern. Das ist herausfordernd und macht Spass. Ich habe dann auch noch nie Kinder gesehen, die freiwillig mehr als 10-mal ein Fitnesszentrum besuchen und seriös anfangen zu trainieren.

Was sollte man nun beobachten beim (Kraft-) Training bei Kindern? Gerne gebe ich dir ein paar Tipps

Tipps beim Krafttraining für Kinder

  • Erstelle Trainingsformen, die Spass machen, die herausfordernd sind und Lust auf mehr machen
  • Qualität vor Quantität
  • Anfangs sollte der Schwerpunkt des Trainings auf Stabilitäts- und Koordinations-Übungen liegen
  • Hast du keine Erfahrung mit Trainings von Kindern, bieten alle Kantone die „Jugend und Sport Trainer“ Ausbildungen an, wo du kindergerechtes Training erlernst
  • Beobachte die Kinder, die du trainierst, du wirst sofort merken wenn es keinen Spass macht oder wenn sie müde werden. Wechsle deine Trainingsformen oder mach kleine Anpassungen oder wenn sie müde sind mach doch einfach eine Pause. Kinder sind schnell wieder erholt.
  • Besuche Trainings anderer Trainer, beobachte was die Stärken und Schwächen anderer Trainer sind, beobachte die Kinder und schaue wie sie auf Spiel- und oder Trainingsformen reagieren und lerne davon

Also ich hoffe du kannst etwas mit diesen Tipps anfangen und ich wünsche dir viel Erfolg beim kindergerechten Training.

Kinder und Sport



Pieter Keulen

Autor: Pieter Keulen


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Kategorie: Allgemein
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