Bear Grylls - Überlebe ich 3 Tage Überlebenstraining?

Als ich meiner Frau erzählte, dass ich gerne 3 Tage die Ausbildung als „Survivals Instruktor“ in England machen möchte schaute sie mich an und ich konnte ihre Gedanken lesen, „Bist du total bescheuert“?! Sie dachte wohl, ob es die Midlife-Crisis ist, die anscheinend viele Männer kennen. Neue Schnelle Autos, wieder in die Disco gehen, eine 20 Jahr jüngere Freundin usw… da fragte sie mich „Wieso 3 Tage in einem Wald im Dreck rumkriechen?“

Bear Grylls Survival Training

Es gab für mich eigentlich 4 Gründe diese Ausbildung einmal auszuprobieren.

  1. Für mich war es interessant aus meiner „Komfortzone“ zu gehen
  2. um zu sehen ob ich ein totales „Weichei“ geworden bin
  3. mehr über die Natur zu erfahren
  4. und ich möchte gerne die Erfahrungen aus dem Camp meinen beiden Jungs weitergeben.

„It may hurt a little bit“

Ich selbst dachte, die 3 Tage werde ich wohl „überleben“, so schlimm kann das alles doch nicht sein… Als aber der Slogan der Bear Grylls Survival Academy lautete: „It may hurt a little bit“, war ich mir aber nicht so sicher, ob alles so glatt laufen würde…

Das „Überleben“ fing eigentlich bereits an nachdem ich mein Auto gemietet hatte und mich auf die „falsche Seite der Strasse“ durch den englischen Verkehr durchschlagen musste. Nach knapp 2 Stunden Fahrt durch die wunderschöne Landschaft kam ich dann zum Treffpunkt.

Beim schnellen Kennenlernen fiel mir bereits auf, dass „meine Gruppe“ aus einer bunten Gesellschaft von 11 Leuten aus der ganzen Welt stammte; China, Irland, Wales, San Salvador, USA und England aber im Schnitt 20 -25 Jahre jünger als ich.... Dazu 2 Instruktoren und Ex Special Forces England, bei denen ich mir dachte „das kann noch lustig werden“…

Und es war nicht nur lustig, es war fantastisch!

3 Tage herrliches englisches Wetter, Regen also…, von der ersten bis zur letzten Minute war auch wirklich alles nass und dreckig, Fantastisch!

Tja, was haben wir gelernt: Nachtorientierung, Knoten machen, Fallen stellen, Abseilen, Feuer machen, Nachtlager machen (und wie darin übernachten), was kann man essen und was nicht (und ja, ich habe tatsächlich Maden und Würmer gegessen für diejenigen die es wissen möchten), Tiere essbereit machen, welche Pflanzen haben hohe Nahrungswerte und welche nicht, Sicherheit, Wahrnehmung und viel konditionelle Elemente.

So ging es den ganzen Tag: kurzer 20 minütiger Unterrichtsblock und unglaublich viel Informationen über die Natur. Lass uns doch ehrlich sein, was wissen wir überhaupt noch über die Natur? Vielleicht kennst du den Unterschied zwischen einer Eiche und einer Birke aber da hört es für die meisten Leute auch schon auf.

Bear Grylls Instructor Training

Einer der Höhepunkte war ein Nachtorientierungslauf mit Karte und Kompass. In Gruppen von 4 Personen durchkämmten wir die englische Landschaft. Zusammen mit meinen Kollegen aus San Salvador, Irland und China gingen wir durch die Pampas. Ehrlich gesagt habe ich nicht geahnt, dass England so viele Sumpfgebiete hat. Ich kann dir sagen wir haben sie alle gesehen und wir sind in allen mitten drin gestanden. In einem der Sümpfe, in dem wir bis zur Brust drin standen, sagte mein chinesischer Freund „Ooh, I lost my Shoe“…

Ziemliche Kacke, wenn man mitten im Sumpf steckt und man muss auf die Suche gehen nach einem Schuh…. 15 Minuten später und mit 30 cm Dreck auf dem Kopf fanden wir den Schuh wieder und es ging weiter…

Es war herrlich mal aus der „Komfortzone“ zu gehen und wieder dicht bei der Natur zu sein. Wenn man sich dann in einer tollen Gruppe befindet, merkt man, dass es richtig Spass macht und, dass das Kind im Manne wieder hoch kommt. Dreck, Schlamm und noch mehr Dreck….

Sonntagabend war es dann leider fertig mit dem Spass und nach der Verabschiedung ging es zurück nach Gatwick und dort habe ich mir ein Hotel mit einem richtigen Bett gegönnt. Ich war müde und stank wahnsinnig. War aber auch sehr glücklich, dass ich es gemacht habe und dabei enorm viel über die Natur, das Team und über mich selber gelernt habe.

Es ist schön einmal aus der Komfortzone zu kommen, probiere es auch mal aus. Es muss nicht immer durch den Dreck kriechen sein, es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten Sachen mal (neu) auszuprobieren. Es wird Dir mit Sicherheit eine Bereicherung sein einmal aus deinem gewohnten „Alltag“ zu entfliehen.

Unterstehend kannst du noch einen Video anschauen den ich zusammengestellt habe von den lässigen Tagen in England.

Pieter Keulen

Autor: Pieter Keulen


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Kategorie: Fitness
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