Sensomotorik - Wie funktioniert dies?

Warum verletzen wir uns und wie kann man dem vorbeugen?! Schnelligkeit, Reaktionsvermögen, Koordination und weitere Faktoren lassen sich bis zum 25. bis 30. Lebensjahr sehr gut trainieren, später wird es schwieriger. Man kann also sagen, dass in der Jugend die Basis für fliessende, koordinative Abläufe gelegt wird, die dafür sorgen, dass das Verletzungsrisiko verringert wird.

Sensomotorik - ein Zusammenspiel der Sinnesorgane

In der Physiologie bedeutet Koordination das harmonische Zusammenwirken von komplexen Abläufen. Ein noch besserer Begriff für Koordination wäre Sensomotorik. Sensomotorik bezeichnet das Zusammenspiel der Sinnesorgane mit dem motorischen System, also dem Bewegungsapparat. Im Alltag und beim Sport laufen ständig Prozesse ab, die den Körper vor Verletzungen schützen. Diese Prozesse sind äusserst komplex.

Am besten stellst du dir folgendes vor: In deinem Körper gibt es überall Sensoren, welche die unterschiedlichsten Informationen blitzschnell zum Gehirn weiterleiten. Das geht so schnell, dass es für uns nicht wahrnehmbar ist und andauernd automatisch abläuft. Diese Sensoren, man nennt sie Proprio- und Golgisensoren, befinden sich in Kapseln, Bändern, Sehnen, usw.

Zwischen den Propriozeptoren und dem zentralen Nervensystem findet also ein ständiger Abgleich vom IST- und SOLL-Zustand statt. Kommt es zu Abweichungen durch neue Reize aus der Umwelt, so ermöglichen Propriozeptoren eine sehr schnelle reflexartige Reaktion der Muskulatur und des Bewegungsapparats, um den gewünschten Zustand wiederherzustellen (z. B. richten wir uns sofort wieder auf, wenn wir stolpern).

Probiere es doch gleich mal aus: Versuche auf einem Bein zu stehen und die Balance zu halten! Mit dieser Übung haben einige Personen mehr Mühe als andere. Noch schwieriger wird es, wenn du deine Augen schliesst. Jetzt bekommt dein Gehirn keine Rückmeldung mehr durch die Wahrnehmung der Augen. Wenn die Augen geschlossen sind, werden die Sensoren noch mehr beansprucht und müssen extra hart arbeiten.

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Die Nervenbahnen, welche durch deinen Körper laufen, geben dem Gehirn andauernd Informationen darüber, was gerade passiert und wie der Körper darauf reagieren soll. Wenn zum Beispiel eine Gefahr droht, müssen deine Muskeln so schnell wie möglich reagieren, um einer möglichen Verletzung vorzubeugen. Aus einer Aktion entsteht also eine Reaktion.

Schnelligkeit, Reaktionsvermögen, Koordination und weitere Faktoren lassen sich bis zum 25. bis 30. Lebensjahr sehr gut trainieren, später wird es schwieriger. Man kann also sagen, dass in der Jugend die Basis für fliessende, koordinative Abläufe gelegt wird, die dafür sorgen, dass das Verletzungsrisiko verringert wird.

Dies ist unter anderem einer der Hauptgründe, warum man bereits in frühen Jugendjahren beginnen sollte, die gesamte Athletik zu trainieren. Anfangs noch mit einfachen Trainingsformen, dann im Verlauf der Jahre immer schwieriger und komplexer werden.

Sensomotorik

Aus physiologischer Sicht bedeutet das, dass die Sensoren und Nervenbahnen frühzeitig geschult werden sollten, mit dem Ziel, schwierige Situationen blitzschnell erkennen und darauf reagieren zu können, um die Risikogefahren einer Verletzung zu mindern.

Sensomotorik - praktische Tipps für den Alltag

  • Steh beim Zähneputzen oder beim Telefonieren auf einem Bein. Anfangs mit offenen Augen, später mit geschlossenen Augen.
  • Nimm ein Frottiertuch, roll dieses zusammen und steh darauf. Du hast jetzt ein einfaches Trainingsgerät, um dein Gleichgewicht zu trainieren.
  • Wirf einen Tennisball gegen die Wand und fang ihn mit der anderen Hand. Später wirf 2 Bälle gleichzeitig gegen die Wand und fang diese wieder in je einer Hand. Dadurch trainierst du auf einfache Weise deine Augen-Hand-Koordination.
  • Laufe mit geschlossenen Augen, am besten barfuss, durch deine Wohnung. Dadurch trainierst du deine räumliche Orientierung.
  • Versuche, deine Arme gegenseitig zu kreisen (einer kreist vorwärts, der andere rückwärts). So kannst du deine „Body Awarness“ (Körperbewusstsein) trainieren.
  • Versuche beim Schreiben, Essen oder anderen alltäglichen Handlungen, deine schwächere Seite zu benutzen. Du wirst nach ein paar Tagen bereits merken, dass dir einige Sachen immer leichter fallen werden


Sensomotorik

Pieter Keulen

Autor: Pieter Keulen


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Kategorie: Allgemein
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