Ich war verwirrt, als Henk Gemser zu mir sagte „Pieter, wirst du ein guter Lehrer oder ein guter Coach“?!
Ich nehme dich mit auf eine kleine Zeitreise zu meiner Sportlehrer-Diplomfeier ins Jahr 1986. Henk Gemser war Lehrer an der Sporthochschule in Heerenveen, Holland, und daneben war er Trainer der holländischen Herren-Eisschnelllauf-Nationalmannschaft. Jeder an der Schule hatte einen enormen Respekt vor Henk Gemser, nicht nur weil er ein sehr liebenswürdiger Mensch war, sondern vor allem, weil er die Menschen enorm motivieren und begeistern konnte.
Im Laufe des Abschlussfestes stand er plötzlich neben mir und fragte mich: „Sag mal Pieter, wirst du später ein guter Lehrer oder ein guter Coach?“. Ich fragte Ihn, ob ein Lehrer eigentlich nicht genau das gleiche sei wie ein Coach?
Der Unterschied zwischen einem Lehrer und einem guten Coach ist, dass
ein Lehrer (be)- lehrt und ein Coach versucht, das Beste aus der Person
heraus zu holen!
Da erklärte er mir etwas, was ich mein Leben lang nicht vergessen habe: „Pieter, es gibt sehr viele Lehrer, aber sehr wenig gute Coaches“. Der Unterschied zwischen einem Lehrer und einem guten Coach ist, dass ein Lehrer (be)- lehrt und ein Coach versucht, das Beste aus der Person heraus zu holen! Anders gesagt: ein Lehrer unterrichtet seine Lektionen, aber ein guter Coach gibt die gewissen Extras weiter, mit denen die Person die individuelle Aufmerksamkeit bekommt, um besser zu werden und sich mit vollem Selbstvertrauen weiter entwickeln kann. Darüber musste ich erst mal nachdenken.
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In meinem Leben habe ich unzählige Lehrer gehabt. In der Grundschule, Berufslehre und auch im Sport. Drei Personen, die mich begleitet haben, werde ich aber nie vergessen: Mein alter Turnlehrer von der Grundschule, Hessel Heeringa, Toine van de Goolberg (einer der besten Konditionstrainer Europas) und Henk Gemser. Und warum kann ich mich wohl immer noch so gut an Sie erinnern? Weil Sie mich besser gemacht haben!
Wenn ich zurückschaue und die Charaktereigenschaften dieser Männer genauer anschaue, fällt mir auf, dass sie immer positiv waren, egal wie schlecht ich war oder etwas gemacht habe. Sie gaben mir immer das Gefühl, dass ich super bin und alles schaffen kann. Sie erreichten das nicht nur durch ihre Worte, sondern vor allem durch ihre gesamte Ausstrahlung und der Qualität, Begeisterung zu vermitteln.
Egal, ob du nun selber an einer Schule unterrichtest, Chef einer Firma oder ein Sport-Trainer bist: Du hast überall die Möglichkeit deine Studenten, Mitarbeiter und/oder Andere zu begeistern, das Selbstwertgefühl zu steigern und diese als Menschen weiter zu bringen.
Ich bin mir sicher, dass diese Personen sich auch in 20 Jahren noch an dir erinnern können und auch sagen werden: „Ich habe mit Herr oder Frau … einen sehr guten Coach gehabt!“
